Es ist leider schwierig, Ihnen eine Empfehlung zu geben, da es hierzu bisher keine gesicherten Daten gibt. Zum einen gibt es Maßnahmen, die für Sie angenehm sein können, von denen vermutlich zumindest keine Gefahr ausgeht, wie z. B. bestimmte körperliche Übungen. Zum anderen können Substanzen, die verabreicht werden, sehr wohl auch Risiken bergen. So kann beispielsweise die Wirkung von Bortezomib, einem der wichtigsten MM-Medikamente, vollständig oder teilweise blockiert werden, wenn Sie grünen Tee trinken, d. h. diese Therapie würde nicht mehr wirken. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie komplementärmedizinische Substanzen einnehmen oder Maßnahmen ergreifen. (HS)
Grundsätzlich möchte ich daran erinnern, dass beim aktiven MM das Immunsystem Ihr Feind ist. Jedweder Versuch das gesunde Immunsystem zu stärken, birgt die Gefahr etwas Falsches zu tun. Deshalb halte ich es für wichtiger, das gesunde Immunsystem nicht noch weiter zu schwächen. Sie sollten also auf übermäßigen Genuss von Tabak und Alkohol verzichten. Hilfreich sind sicherlich eine gesunde Ernährung und, je nach Möglichkeit, regelmäßige sportliche Betätigung. (HS)
Die oben genannten Maßnahmen sind leider auch keine Garantie dafür, dass Sie kein Rezidiv bekommen. Das Wichtigste ist, dass Sie die Ihnen verschriebene Therapie so einnehmen, wie Ihr Arzt Ihnen das empfohlen hat. Wenn Sie wegen Nebenwirkungen oder anderen Dingen Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit er die Therapie gegebenenfalls ändern kann. (HS)
Das Problem bei Impfungen ist, dass Ihr Immunsystem, das durch eine Impfung gestärkt werden soll, durch die Erkrankung unterdrückt ist. Das heißt, möglicherweise nützt Ihnen eine Impfung weniger als anderen Menschen. Deshalb ist es sinnvoll, insbesondere bei der Grippeschutzimpfung, dass auch Menschen, mit denen Sie Kontakt haben, geimpft sind. Grundsätzlich halten wir Impfungen gegen Pneumokokken (Erreger von Lungenentzündungen) und gegen die saisonale Grippe für sinnvoll. Nach einer Stammzelltransplantation existieren noch weitreichendere, spezielle Empfehlungen, die Sie mit Ihrem Transplantationszentrum besprechen sollten. (HS)