We Care for Rare: Amgen bei seltenen Erkrankungen

Bei Amgen setzen wir uns dafür ein, wissenschaftliche Erkenntnisse voranzubringen und neue Therapien für Patient:innen mit schweren Erkrankungen zu entwickeln – darunter auch seltene Krankheiten. Weltweit gibt es über 10.000 verschiedene seltene Erkrankungen, die rund 400 Millionen Menschen betreffen. Das zeigt: Jede einzelne dieser Erkrankungen ist selten, doch zusammen betreffen sie Millionen von Leben.

Seltene Erkrankungen sind oft komplex, schwer zu diagnostizieren und bleiben in Forschung und Versorgung häufig unterrepräsentiert. Doch Fortschritte in Genomforschung, Biomarker-Entwicklung und internationalen Netzwerken tragen zunehmend dazu bei, Wissen zu bündeln und innovative Behandlungsansätze voranzutreiben. Auch bei Amgen tragen wir dazu bei, denn seltene Erkrankungen sind ein zentraler und wachsender Bestandteil unserer Mission, Patient:innen zu helfen.

Unsere Innovationen

B-Zell-Depletion bei NMOSD und IgG4-assoziierter Erkrankung

B-Zellen sind wichtige Bestandteile des Immunsystems. Sie produzieren Antikörper, die normalerweise helfen, Krankheitserreger zu bekämpfen.

Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen bilden B-Zellen jedoch fehlgeleitete Antikörper, die sich gegen körpereigene Strukturen richten und Entzündungsreaktionen auslösen können.

Ein Therapieansatz zielt auf die Zerstörung (Depletion) von B-Zellen ab, die zur Pathogenese beitragen.

  • Bei der IgG4-assoziierten Erkrankung handelt es sich um eine chronische, systemische, fibroinflammatorische Erkrankung, die mehrere Organe betreffen kann, unter anderem die Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenwege.1 IgG4-positive B-Zellen (Plasmablasten und Plasmazellen) infiltrieren das Gewebe und verursachen tumorartige Schwellungen mit entzündlichen Prozessen, die in Fibrose (Vernarbung) übergehen können.2 Die B-Zell-Depletion hilft, autoimmunbedingte Entzündungen zu kontrollieren und erneute Krankheitsschübe zu verhindern.3
  • Als Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) werden seltene, chronisch entzündliche Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems bezeichnet.4 Sie betreffen vor allem Sehnerven und das Rückenmark und können wiederkehrende Entzündungsschübe auslösen, die häufig nur unvollständig abheilen. Bei NMOSD sind B-Zellen für die Bildung fehlgeleiteter Autoantikörper (gegen das Wasserkanalprotein Aquaporin-4 (AQP4)) verantwortlich. Durch eine gezielte Reduktion (Depletion) von B-Zellen, die CD19 auf ihrer Oberfläche tragen, kann die Antikörperproduktion gesenkt und die autoimmune Entzündung im zentralen Nervensystem deutlich abgeschwächt werden.
Blockade des IGF-1-Signalwegs: Regulierung fehlgeleiteter Entzündungsprozesse bei endokriner Orbitopathie

Die endokrine Orbitopathie (EO, engl. Thyroid Eye Disease, TED) ist eine autoimmune Entzündung des Gewebes hinter dem Auge, die häufig auch mit einer Schilddrüsenüberfunktion in Verbindung steht: Bei 90 Prozent der EO-Patient:innen wurde zuvor Morbus Basedow diagnostiziert.5 Im retrobulbären Gewebe, also dem Gewebe hinter dem Auge, spielen orbitale Fibroblasten eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der pathophysiologischen Ereignisse. Diese Zellen besitzen auf ihrer Oberfläche zwei miteinander verbundene Rezeptoren, den Insulin-like-Growth-Factor-1-Rezeptor (IGF-1R) und den Thyreotropinrezeptor (TSHR). Gemeinsam bilden sie einen Signalkomplex, der wie ein molekularer Schalter wirkt.

Bei der endokrinen Orbitopathie bilden sich Autoantikörper, die diese Rezeptoren aktivieren und damit die pathologischen Signalkaskaden stimulieren. Dies führt zu einer vermehrten Zellteilung, Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen und zur Bildung und Wachstum von Fett-, Muskel- und Bindegewebe hinter dem Auge. Die Folge sind Schwellungen, Schmerzen, Rötungen und in schweren Fällen ein Hervortreten der Augen (Exophthalmus) oder eine Beeinträchtigung der Sehkraft (z.B. durch Doppelsichtigkeit (Diplopie)).

Ein modernes Behandlungskonzept setzt hier an: Durch die Blockade des IGF-1-Rezeptors wird die durch Autoantikörper ausgelöste Signalkaskade unterbrochen. Das Ziel ist, die überaktive Immunreaktion zu regulieren und so Symptome wie Schwellung, Druckgefühl und Augenbewegungsstörungen nachhaltig zu lindern.

Engagement und Partnerschaften

Wir engagieren uns als Teil von ColorUp4RARE, einer gemeinsamen Initiative von führenden Forschungs- und Gesundheitsunternehmen. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für seltene Erkrankungen zu erhöhen und dadurch schnelle Diagnosen und Versorgung zu gewährleisten.


Referenzen
1. Pinheiro FAG et al. Adv Rheumatol. 2024;64(1):35.
2. Stone JH. Rheumatology (Oxford). 2025;64(Supplement_1):i24-i27.
3. Lanzillotta M et al. Rheumatology (Oxford). 2025; 64(4):2290-2294.
4. Jarius S, et al. Nat Rev Dis Primers. 2020;6:85
5. Bartley GB. Trans Am Ophthalmol Soc 1994; 92:477-588


Nahaufnahme zweier Hände, die sich halten. Symbolisch für menschliche Nähe, Vertrauen und therapeutische Unterstützung.

Informationen für Patient:innen

Gut informiert ist es für Patientinnen und Patienten einfacher, zusammen mit den behandelnden Ärzt:innen den Therapieweg zu besprechen und den Alltag mit den Folgen der Erkrankung zu meistern. Wir von Amgen unterstützen Sie dabei mit Informationen im PDF-Format oder (teils) zum Bestellen.