RANKL-Signalweg: Entdeckung und Nutzung bei Osteoporose
Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, bei der das Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau gestört ist. Dies führt zu einer Verringerung der Knochenmasse und einer verminderten Stabilität des Knochengewebes. Die Knochen sind dadurch poröser und neigen vermehrt zu Frakturen. Osteoporose betrifft nicht einzelne Knochen, sondern das gesamte Skelettsystem.
Verhältnis von Knochenaufbau und -abbau erforscht
Unsere Wissenschaftler:innen entdeckten den RANKL-Signalweg, der das natürliche Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau steuert. Dabei spielt der Botenstoff RANKL eine zentrale Rolle: Er aktiviert knochenabbauende Zellen, die sogenannten Osteoklasten. Sein Gegenspieler Osteoprotegerin (OPG) hemmt diese Aktivität. Gerät dieses Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht – etwa nach der Menopause – überwiegt der Knochenabbau.
Hemmung von RANKL
„Biology first“ – nachdem der biologische Mechanismus der Erkrankung erforscht war, gelang es unseren Wissenschaftler:innen, einen Therapieansatz zu entwickeln, der auf RANKL abzielt. Dadurch soll RANKL daran gehindert werden, seinen Rezeptor RANK auf der Oberfläche von Osteoklasten und deren Vorläuferzellen zu aktivieren. Durch die Unterbrechung der RANKL/RANK-Interaktion werden die Bildung, die Funktion und das Überleben der Osteoklasten gehemmt und dem durch Osteoklasten vermittelten Knochenabbau entgegengewirkt.
